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Das war 2024

Burgauer Jubilare feiern ein rauschendes Fest
Beim Burgauer Pfingsttreffen gab es etliche Highlights und einige Überraschungen.

Die Jubilare beim gemeinsamen Foto auf dem Kirchplatz.
Foto: Ulrike Vogele 

Bereits zum 71. Mal jährte sich am Pfingstwochenende die wunderbare Tradition der Markgrafenstadt Burgau. Am 18. und 19. Mai stand Burgau ganz im Zeichen der Jubilare, die in diesem Jahr 50, 60, 70, 75, 80, 85, 90 Jahre oder älter wurden oder noch werden, in Burgau und Ortsteilen leben bzw. hier geboren oder in die Schule gegangen sind. Am Samstag Abend bereits trafen sich die Jubilare in verschiedenen Burgauer Lokalen und verbrachten dort einen ungezwungenen Abend mit vielen schönen Begegnungen und Gesprächen. Am Sonntag bot das Festkomitee den Jubilaren ein buntes Programm aus verschiedenen Führungen durch Burgau, einem Fototermin für Erinnerungsfotos auf dem Kirchplatz und vor allem dem Höhepunkt des Treffens: dem großen Festabend im Albertus-Magnus-Haus. 
 „Wir grüßen d’Jubilare unsrer schönen Stadt“, so  begrüßte der eigens für das Pfingsttreffen 2024 gegründete Komitee-Chor singend die ca. 250 Jubilare am Festabend. Auch die Ehrengäste, insbesondere Bürgermeister Martin Brenner, Stadtpfarrer Simon Stegmüller und die anwesenden Stadträtinnen und Stadträte wurden so willkommen geheißen. Mit einem sechsfachen „Jubilare Hallo“ startete ein schwungvoller und sehr kurzweiliger Abend. 
Nachdem die Handschuhmacherkapelle beim Sektempfang bereits volkstümlich musizierte, tanzten die jüngsten Mitglieder des Trachtenvereins „D’Untermindeltaler“ einen „Fröhlichen Kreis“ für die Jubilare, die Gruppe der Jugendlichen tanzte eine flotte Sternpolka mit Plattler und beim Siebenschritt klatschten alle mit. 
In die positive Stimmung fügten sich die Grußworte von Bürgermeister Martin Brenner und die Grußworte von Pfarrer Simon Stegmüller wunderbar ein. Dieses besondere Fest der Begegnung in Burgau möge stets weitergeführt werden, denn Heimat ist nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl, das vor allem mit Menschen verbunden ist.  Welchen besseren Zeitpunkt im Jahr gäbe es, als es an Pfingsten, dem Geburtstag der Kirche, zu feiern. 
Pfarrer Stegmüller bat die Jubilare nach seinen Grußworten um einen kurzen Moment Geduld, denn der nächste Gast brauche noch etwas Vorbereitung. Wer hätte das gedacht, dass Wolfgang Petry alias Simon Stegmüller, mit seinen bunten Armbändchen auf die Bühnen sprang und den ganzen Saal mit „Du bist ein Wunder“ oder „Wahnsinn“ begleitet von der Band „Timeless“ begeisterte. Das Publikum klatschte, sang „Hölle, Hölle, Hölle“ mit und es hielt selbst die älteren Jubilare nicht mehr auf ihren Sitzplätzen. So wurde im Anschluss an diesen sensationellen Auftritt das Gaststars Wolle Petry zur Musik von Timeless getanzt, bis ein weiterer Höhepunkt des Abends anstand: Die Ehrungen besonderer Gäste. Die älteste Jubilarin im Saal war Elisabeth Palzer, Jahrgang 1929, und der älteste Jubilar Herr Walter Weh, Jahrgang 1934. Beide erhielten einen Geschenkkorb mit Spezialitäten der Metzgerei Merkle. Ebenso einen Geschenkkorb erhielt der Gast mit der weitesten Anreise. Gabriele Zenker aus dem nordrhein-westfälischen Siegen fuhr über 500 Kilometer, um in ihrer Heimat am Pfingsttreffen mitzufeiern.
Extra für den Festabend reaktivierte die Faschingsgesellschaft Burgavia ihr Wikingerschiff und brachte ihre Showtanzgruppe sowie das noch amtierende Markgrafenpaar Lisa und Fabian mit. So wurden die Gäste mit „Vikings – Krieger des Nordens“ in ein sagenhaftes Zeitalter entführt und durften noch einmal den Showtanz der diesjährigen Faschingssaison genießen.

Aus diesen längst vergangenen Zeiten brachte Irmgard Gruber-Egle, Vorsitzende des Historischen Vereins Burgau, die Festgäste zurück nach Burgau. In ihrem hochinteressanten Vortrag nahm sie die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch die Markgrafenstadt. Zu Ehren der jüngsten Jubilare ging sie vor allem auf das Jahr 1974 ein. Sie erinnerte an Bürgermeister Alfred Seidler und an Rektorin Luise Haltmayer, die maßgeblich am Bau der neuen  Grundschule Burgau, liebevoll „Grashüpferschule“ genannt, beteiligt war. Eben der Jahrgang 1974 wurde erstmals in der grünen, neuen Schule im Schuljahr 1980/81 eingeschult. Für die 1974  ca. 8000 Einwohner Burgaus wurde ein Jahr später 1975 mit dem Kunsteisstadion eine weit über die Grenzen Burgaus hin besondere Sportstätte erbaut. In diesem Zusammenhang konnte bereits damals das Burgauer Freibad beheizt werden. „1974 war die BRD 25 Jahre jung und es herrschte eine politische und gesellschaftliche Aufbruchstimmung“, holte Frau Gruber-Egle aus. Dass Deutschland 1974 zum zweiten Mal Fußballweltmeister wurde und die Volljährigkeit mit 18 beschlossen wurde, weckte bei den Gästen ebenso viele Erinnerungen.
Das Festkomitee würdigte nach weiteren Tanzrunden die Besonderheit der Feierlichkeiten mit einer eigens für diesen Abend gebackenen Geburtstagstorte, die unter den Festgästen verlost wurde. Nicht nur die Torte, sondern auch nachhaltige Dekoration auf den Tischen aus 50 alten Jeanshosen, viele alte Fotos, extra angefertigte Bierfilze und Namensschilder für alle Gäste, zeigten, mit wieviel Engagement und Liebe zum Detail das ehrenamtliche Komitee das Pfingsttreffen 2024 vorbereitet hat. 
„Was des koschtat!“ rief Schorsch. Und da waren sie, zwei weitere Überraschungsgäste des Festabends. Die Ratschkaddln Marianne Baumann und Christine Hank als Ehepaar „Berta und Schorsch“ verkleidet, unterhielten das Publikum mit ihrer Diskussion um Geburtstagsfeiern, gerade wenn ein „Runder“ ansteht. Nach einigem Hin und Her kommt Berta zu dem Schluss „Wenn der sieht, wia schea des Fest isch, dann zahlt er scho und em gfällt des dann au.“ 
Zum Dank für den schönen Abend und als Motivation für das nächste Komitee sang der Komitee-Chor „Dankeschön für dieses schöne Treffen“ und bedankte sich für „alle edlen Spenden“. Alexandra Gnann-Schmid übergab im Anschluss daran den Komitee-Ordner und nominierte damit bereits zwei Mitglieder des neuen Komitees des 1975er Jahrgangs. 
Eigentlich sollte das der Schlusspunkt der Veranstaltung sein. Doch weit gefehlt. Zu später Stunde kündigte sich noch ein weiterer Überraschungsgast an. Nicole Schiller sprang als Tina Turner täuschend echt auf die Bühne und rockte mit „Simply the best“ den Saal. Spätestens jetzt machten die Festgäste aus dem sowieso schon rauschenden Jubiläumsfest eine riesen Party und feierten zur Musik von Timeless bis nachts um zwei. 

Das Pfingstkomitee bei bester Laune am Festabend.
Foto: Ulrike Vogele